Das plant die neue Balearen-Regierung
Die Steuerpläne der Balearen-Präsidentin Marga Prohens eröffnen Immobilienbesitzern und Ferienvermietern auf Mallorca neue Möglichkeiten
Die neue Regierung der Balearen hat ihr Amt angetreten und stellt eine Vielzahl von Steuersenkungen in Aussicht. Da die konservative Volkspartei (PP) eine Minderheitsregierung bildet, wird sie auf die Unterstützung der Rechtspopulisten von Vox angewiesen sein. Unter der Balearen-Präsidentin Marga Prohens haben die Parteien ein Regierungsprogramm vereinbart. Zahlreiche Punkte versprechen Steuererleichterungen.
Das ist für den Immobilienmarkt vorgesehen
Personen unter 30 Jahren sowie Behinderte werden zukünftig von der Grunderwerbsteuer (ITP) befreit sein, wenn sie ihren Erstwohnsitz erwerben. Diese Regelung gilt für Immobilien bis zu einem Wert von 270.000 Euro (bzw. maximal 350.000 Euro in Gegenden mit einem angespannten Wohnungsmarkt). Zusätzlich wird die Grunderwerbsteuer für den Erwerb des Hauptwohnsitzes um 50 Prozent reduziert, wenn der Käufer unter 35 Jahre alt ist oder es sich um eine kinderreiche Familie (familia numerosa) handelt.
Eine weitere geplante Maßnahme betrifft die Liberalisierung der Vermietung von Ferienunterkünften. Das seit 2022 bestehende Moratorium, das die Vergabe neuer Lizenzen blockiert, soll aufgehoben werden.
Die neue Balearen-Regierung beabsichtigt zudem, im Rahmen ihrer Zuständigkeiten härter gegen illegale Hausbesetzungen vorzugehen.
Diese Steuersenkungen sollen umgesetzt werden
Die Einkommensteuer für Residenten (IRPF) soll gesenkt werden. Davon profitieren insbesondere Steuerzahler mit niedrigen und mittleren Einkommen sowie Vermieter, die ihre Immobilie dem Langzeitvermietungsmarkt zur Verfügung stellen, denn ihnen winken zusätzliche Steuervorteile. Jedoch zu beachten: Die Balearen-Regierung kann nur über die Hälfte der Einkommensteuer entscheiden, der andere Teil fällt in den Zuständigkeitsbereich Madrids.
Bei der Erbschaftsteuer hingegen haben die spanischen Regionen größere Kompetenzen. Die Insel-Regierung plant die vollständige Abschaffung der Steuer für Erbschaften zwischen nächsten Angehörigen. Darüber hinaus ist eine Senkung der Steuer für Erbschaften zwischen Geschwistern sowie Onkeln/Tanten und Neffen/Nichten um 50 Prozent vorgesehen. Die Umsetzung dieser tief greifenden Reform soll in den ersten 100 Tagen der Amtszeit erfolgen.
Des Weiteren beabsichtigen PP und Vox eine schrittweise Reduzierung der Vermögensteuer und bestenfalls deren vollständige Abschaffung während ihrer Amtszeit. Die Umsetzung hängt jedoch von der Abschaffung der zentralstaatlichen „Reichensteuer“ ab, die Ende 2022 eingeführt wurde. Die spanische Regierung hatte zum Jahresende als Antwort auf regionale Initiativen diese zusätzliche staatliche Vermögensteuer beschlossen, die überall dort greift, wo Regionen diese Steuer senken oder abschaffen. Nun bleibt der Ausgang der vorgezogenen spanischen Parlamentswahlen am 23. Juli abzuwarten. Die definitive und flächendeckende Abschaffung der spanischen Vermögensteuer bereits für das Steuerjahr 2023 ist allerdings zu einem ernst zu nehmenden Szenario geworden. Voraussetzung ist ein Wahlsieg der Konservativen. Diese haben sich in den letzten Monaten zur Steuerpolitik und insbesondere der Vermögensteuer in einer Weise positioniert, die ihnen das Zurückrudern sehr schwer machen würde.
Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen zur Förderung von Unternehmen sowie Selbstständigen (Autónomos) geplant.
Kurzübersicht: Was bedeutet das Steuerpaket für Nichtresidenten auf Mallorca?
- Einkommensteuer: Für Nichtresidenten sind keine Änderungen zu erwarten, da die Einkommensteuer vollständig in den Zuständigkeitsbereich des Staates fällt.
- Vermögensteuer: Vorläufig keine Änderungen, da zunächst die Entwicklungen auf staatlicher Ebene abgewartet werden sollen.
- Erbschaftsteuer: Nichtresidenten können die Regelungen jener spanischen Region anwenden, in der sich der Großteil ihrer Güter im Land befindet. Dadurch können sie von der geplanten Steuerreform auf Mallorca zu 100 Prozent profitieren.
Bei Fragen zu den steuerlichen Auswirkungen und neuen Chancen im Zusammenhang mit Immobilienkäufen und Ferienvermietungen auf Mallorca stehen wir und unser Partner PlattesGroup Ihnen gerne zur Verfügung. Diesen Beitrag erstellte die Steuer- und Rechtskanzlei PlattesGroup (LINK https://link.plattes.net/KontaktPPM) mit Sitz in Palma de Mallorca.